KAI GEORG WUJANZ
WRITING
© KAI G. WUJANZ 2019
Leseprobe
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Totholz
Totholz trieb lange
Und ging nicht unter
Fand einen Träumer
nach durchtriebener
Ewigkeit
zweischneidiges Schwert
in Kinderhand
Blieb wieder
liegen
Bis es ein
anderer fand
Zeigestock in reifer
Männerhand
Hier! Da! Und dort!
Nun Schau!
Zittriges Muster in
welligem Sand
Ach, was soll’s…
Totholz trieb lange
Und ging nicht unter
2012
Ode an das Meer
Wenn die Wellenkämme mir winken,
ungestüm, schäumend und nah,
dann ist meine Stunde da, mit nacktem Fuß
in betäubender Kälte ein Stück hinein,
dem bleiernen Tier einen Schritt entgegen,
lasse ich mich ein und langsam tragen,
der Welten Wiege frisch entsprungen.
An Bächen geträumt, mit hölzernen Rinden
Stromschnellen umschifft und wieder Heim gefunden,
den Geschmack von Abenteuer auf den Lippen,
Fremdwort an klebrigem Bonbon,
In die Havel gespuckt und den Seewolf geguckt,
in das tiefe Blau gefahren,
leuchtender Teppich aus feinem Schaumfaden.
Ich höre dir zu, immer noch, mit geschlossenen Augen,
du kommst und du gehst, nach deinem universalen Urgesetz.
Staunend halte ich Ausschau und habe Angst vor deiner Kraft,
denn deine Tiefe ist mir unheimlich,
und dennoch fühle ich mich dir verbunden,
atemloses, wogendes Herz, trägst mich mit einer Leichtigkeit,
machst du mich zu Deinem.
2012
Romanmanuskripte